Über die Macht interner Verlinkung, Content-Semantik und Kontinuität.
Suchmaschinenoptimierung (SEO) ist ein sehr breiter Begriff. Er umfasst diverse Tätigkeiten, die von der Ladezeitoptimierung bis hin zur redaktionellen Meisterleistung reichen, Texte zu verfassen, die für den Lesenden und für Google optimiert sind. Ich versuche dir im Folgenden einen umfassenden Einblick in die Thematik zu geben und werde auch Grenzen aufzeigen, bei denen reines SEO nicht mehr ausreicht.
Die SEO-Welt besteht nicht nur aus Google
Webseitenbetreiber und SEO-Experten sind meist stark auf Google fokussiert. Das ist auch ganz natürlich, denn Google ist die mit Abstand meistbenutzte Suchmaschine der Welt. Es gibt auch zahlreiche weitere Disziplinen, die für einzelne sehr erfolgreich sein können, wie beispielsweise der Optimierung von YouTube-Clips oder Pinterest-Pins, sodass diese bei Suchenden prominente Platzierungen finden. Der Einfachheit halber bleibe ich in diesem Artikel zunächst bei Google. Ich empfehle dir auch unser konkretes SEO-Beispiel für regionales SEO am Beispiel SEO Ulm für einen Friseur.
Die 4 konstanten Herausforderung bei SEO
Table of Contents
Firmen zahlen für prominente Platzierung in den Suchergebnissen
Ein großer Teil von Googles Milliardenumsatz verdient der Gigant mit Google AdWords. Das sind prominente Platzierungen in den Google Suchergebnissen, die früher gelb waren, und mittlerweile mit “Gesponsert” gekennzeichnet sind. Unternehmen sind bereit hohe Centbeträge bis hin zu einigen Euros für jeden Klick an Google zu zahlen, nur um dort angezeigt zu werden. Diese Konkurrenten sind eine erste Herausforderung, wenn es um das Gefunden werden bei Google geht.
Linkhungrige Konkurrenten
Links spielen eine Rolle, wenn es um das gefunden werden auf Google geht. Erkennt Google, dass mehrere Webseiten links auf deine Webseite gesetzt haben, so bewertet das Google in der Regel positiv. Sind es dazu noch themenrelevante Webseiten, ist das ein klares Plus. Je mehr Links, je themenrelevanter und je größer die Seite, desto besser für gute Platzierungen in den Suchergebnissen. Firmen nutzen gezielt Linkaufbau, um weiter oben angezeigt zu werden. Dafür geben sie mitunter hunderte bis tausende Euros pro Monat aus. Ein zu schneller Linkaufbau kann von Google als unnatürlich gesehen und abgestraft werden, das ist jedoch eher selten der Fall. Nicht wegzudiskutieren ist, dass diese Webseitenbetreiber einen gewissen Vorteil gegenüber dor haben werden. Wie groß dieser Vorteil ist und wie du dagegen vorgehen kannst, erfährst du in den folgenden Kapiteln.
Der Google Algorithmus
Google versucht die Intention des Suchenden zu entschlüsseln und Suchergebnisse anzuzeigen, die diese Intention befriedigen. Das ist kein einfacher Vorgang, denn es ist komplex die Suchintention zu verstehen und auch unter Milliarden von Webseiten die richtigen an Platz 1,2 und 3 anzuzeigen. Da wir oft auf der ersten Seite von Google fündig werden, merken wir jedoch selbst, dass Google diese komplexe aufgabe oft sehr gut meistert. Auch wenn wir versuchen die für Google relevanten Bewertungskriterien zu entschlüsseln, optimieren die Entwickler bei Google permanent den Suchalgorithmus. Hat es vor 10 Jahren gereicht ein Keyword mit einer gewissen Häufigkeit im Text unterzubringen, so sind heute komplexere Methoden das Erstellen von Content-Cluster für Topical Authority relevant.
Da Google den Algorithmus permanent anpasst und diesen in großen Updates mehrmals jährlich weltweit ausrollt, kann es zu signifikanten Schwankungen in den Suchergebnissen führen. Diese sorgen regelmäßig dafür, dass kleinere Unternehmen in prekäre finanzielle Situationen kommen, da diese große Teile ihres Besucherstroms verlieren. Im selben Maße gewinnen andere, die aus den Augen von Google gute Arbeite geleistet haben. Google selbst veröffentlich Änderungen nicht immer und auch nicht immer zeitnah. Hier kannst du dir die offiziellen Meldungen dazu ansehen: https://status.search.google.com/summary.
Es ist schwer voraus zu sagen, wie sich Google entwickeln wird, aber offiziellen Aussagen nach ist der Nutzen bzw. Mehrwert des Suchenden weiter im Fokus und wird es bleiben. Deshalb agiere ich immer nach dem Motto: Wenn in Zweifel: Für den Leser optimieren.
Der weise SEO
Neben zahlenden Firmen, linkhungrigen Konkurrenten und sich ständig ändernden Google Algorithmen, gibt es noch Firmen und Webseitenbetreiber, die einfach nur einen sehr guten Job machen, wenn es um die Bereitstellung von Informationen auf Ihren Webseiten geht. Ich nenne das den weisen SEO.
Suchmaschinenoptimierung ist in erster Linie eines: Eine Investition in langfristigen Erfolg. Wer das Kapital aufbringen möchte und schnelle Ergebnisse benötigt, der ist mit Marketingmaßnahmen wie Google AdWords, Displayanzeigen und Social-Media Marketing vermutlich nicht falsch beraten. Allerdings: Endet der Geldstrom, bleiben auch die Besucher weg.
Was machen die weisen SEOs, was andere Webseitenbetreiber nicht machen? In erster Linie optimieren Sie konstant, wissen um die Notwendigkeit von Content und kennen die Intention Ihrer Besucher.
Und genau hier verbergen sich die meiner Meinung nach größten Herausforderungen:
- Kontinuität: SEO-Maßnahmen wirken langfristig. Oft werden Ergebnisse erst nach Monaten sichtbar und messbar. Viele Webseitenbetreiber verlieren die Motivation und schreiben keinen qualitativ hochwertigen Content mehr in ausreichender Frequenz. Ich versuche es stark zu verallgemeinern: Versuche mindestens 2-4 ausführlich recherchierte und hochwertige Artikel zu relevanten Themen zu verfassen.
- Nutzerintention: Die Inhalte deiner Webseite sollen die Fragen deiner Besucher beantworten und deren Intention befriedigen. Je schneller desto besser. Nutze die Möglichkeit bei google nach ähnlichen Suchbegriffen zu suchen und sehe dir die Webseiten der Konkurrenz an. Mach das, was diese machen, besser!
- Content is King: Dieser Spruch ist seit über 10 Jahren ein SEO Grundsatz. Doch ich sehe so viele Webseiten, die zu wenig oder veralteten Inhalt haben. Oft sind es auch eher Fetzen von Inhalt als gut geschriebene und zusammenhängende Texte, bei denen man das Gefühl hat, es hat sich jemand richtig Gedanken gemacht. Ich möchte mich als Leser wiederfinden. Ein Artikel darf nicht nur ein loses Aufreihen von zusammenhangslosen Kapiteln sein.
Wenn du langfristig erfolgreich sein möchtest und deine SEO-Maßnahmen auch noch in vielen Monaten und Jahren Früchte abwerfen sollen, kommst du nicht umher, die drei genannten Punkte zu verinnerlichen und kontinuierlich am Ball zu bleiben.
p.s.: Der weise SEO oben auf dem Bild hat gleich zwei Smartphones in der Hand. Vergesse das nicht. Der mobile first Ansatz macht vermutlich auch bei deiner Webseite Sinn.
Struktur und Semantik
Genauso wie deine Webseitenbesucher, die zu gewissen Informationen innerhalb deiner Webseite navigieren, benötigt auch Google eine verständliche Struktur, um den Aufbau und Somit auch teilweise den Sinn deiner Webseite zu verstehen.
Ein Beispiel ist die Ordnerstruktur, welche sich im Pfad deiner Webseite widerspiegelt. Also “domain.de/haus/tueren/tueren_reparieren.php” zeigt Google eine klare Struktur auf. Dies kann man machen, muss man jedoch nicht. Ich empfehle, dass, wenn du verschiedene Verzeichnisse hast, diese konsequent zu nutzen und Überschneidungen, auch inhaltlich, so gut es geht zu vermeiden.
Eine weitere und in meinen Augen wichtigere Methode, um die eigene Webseite zu strukturieren, sind interne Links. Interne Links empfehlen den Besuchern, auf einer bestimmten Seite eine weitere, meist themenrelevante Seite zu besuchen. Das interpretiert auch Google so. Die beiden Seiten sind demnach für Google verwandt. Wie du deine interne Verlinkung sinnvoll aufbaust, hängt von einigen Faktoren ab. Ich sehe, dass die meisten kleinen und mittelgroßen Webseiten deutlich zu wenig interne Links haben. Mehr dazu später.
Im Kontext der Suchmaschinenoptimierung (SEO) hat Semantik eine wichtige Bedeutung, weil Suchmaschinen wie Google immer mehr darauf ausgerichtet sind, den „Sinn“ oder die „Absicht“ (Semantik) der von Benutzern eingegebenen Suchanfragen zu verstehen. Dies hilft den Suchmaschinen, die relevantesten Ergebnisse zu liefern.
Semantik für SEO ist wichtig, weil:
- Nutzerintention: Suchmaschinen nutzen semantische Suchtechnologien, um die Absicht der Benutzer besser zu verstehen und die relevantesten Ergebnisse zu liefern. Zum Beispiel, wenn jemand nach „Fenster schließt nicht“ sucht, könnte er sich auf das Fenster im Haus oder auf ein Fenster in einer Software beziehen. Durch semantische Analyse kann die Suchmaschine entscheiden, welche Ergebnisse am relevantesten sind, basierend auf dem Kontext der Suche.
- Längere Keywords und Phrasen: Die Semantik ermutigt SEO-Experten dazu, über einzelne Keywords hinaus zu denken und stattdessen längere Phrasen oder „Long-Tail-Keywords“ zu berücksichtigen, die oft einen klareren Kontext oder eine klarere Absicht liefern. Ich empfehle spezifische Artikel zu Detailthemen zu schreiben, die sehr klar eine bestimmte Intention ansprechen. Eine Optimierung auf “Gitarre” ist für einen Gitarrenlehrer nicht sinnvoll. Ein sinnvolles Keyword könnte ein Log-Tail Keyword wie “Gitarrenlehrer Berlin” sein oder “Gitarre lernen Kurs in Berlin”.
- Voice Search und natürliche Sprachverarbeitung: Mit der zunehmenden Nutzung von Voice Search und digitalen Assistenten wie Alexa und Siri wird die Fähigkeit, natürliche Sprache semantisch zu analysieren, immer wichtiger für SEO. Ich gehe davon aus, dass wir im Laufe der Jahre umgangssprachliche Suchbegriffe sehen werden und es eher Satzteile oder ganze Sätze werden, als einzelne Begriffe.
- Semantische HTML-Tags: Semantische HTML-Tags helfen Suchmaschinen, den Inhalt und die Struktur von Webseiten besser zu verstehen, was sich positiv auf die SEO auswirken kann. Das kann beispielsweise eine FAQ-Liste sein.
Struktur und Semantik in Kombination geben für Google ein -hoffentlich- klares Bild über den Aufbau und Inhalt deiner Webseite. Versuche doch mal die Struktur deiner Webseite (Aufbau, Verknüpfung, Inhalte) auf einem Blatt zu skizzieren. Wenn du merkst, dass dir das schwer fällt, könnte es an einer unklaren Struktur liegen.
Die unterschätzte Macht interner Verlinkung
Bei SEO wird oft zwischen Off-Page Optimierung und On-Page Optimierung unterschieden. Dabei steht Off-page Optimierung meist als Synonym für Linkbuilding, also dem Aufbau von Links von möglichst Themenrelevanten und möglichst großen Seiten auf die eigene.
Oft unterschätzt, jedoch in den letzten Jahren mehrmals statistisch in kleineren Case-Studies bestätigt, ist der gezielte Aufbau interner Link. Webseiten, die im schnitt mehrere interne Verlinkungen je Seite haben und bei denen der Linktext nicht immer der selbe ist, performen deutlich besser, als Webseiten, mit wenig internen Links.
Was solltest du also bez. interner Verlinkung beachten?
Setze interne Links zu Seiten, die besonders präsent gefunden werden sollen. Nutze sinnvolle Linktexte, aber nicht immer die selben.
Siehe hierzu auch: https://html-einfach.de/topical-authority/